Museum Ridnaun-Schneeberg

Der Museumsbereich umfasste ursprünglich die Bergwerksanlagen in Maiern am Ende des Ridnauntales und ist in den nachfolgenden Jahren durch zwei interessante Exkursionen über und durch das Bergbaugebiet Schneeberg erweitert worden.

Das Führungsangebot gliedert sich somit heute in drei Rundgänge unterschiedlicher Ausdehnung und Zeitdauer, die wir der Übersicht und Klarheit halber in Bereich A, Bereich B und Bereich C gliedern wollen. Auf der nebenliegenden Übersichtskarte ist das ausgedehnte Bergbaugebiet des Schneeberges dargestellt. Sie ist eine notwendige Ergänzung zur Beschreibung der einzelnen Bereiche bzw. Rundgänge und vermittelt auch eine bessere Vorstellung über Ausdehnung, Höhenlage usw.

Der Bereich A – unsere Standardführung in Ridnaun/Maiern

Der Bereich A umfasst die Bergwerksanlagen in Maiern am Ende des Ridnauntales, etwa 15 Autominuten von Sterzing entfernt.

Er ist so konzipiert, dass er einen umfassenden Einblick in das Bergwerksgeschehen unter und über Tage und in die harte Arbeitswelt der Schneeberger Knappen im Laufe von 800 Jahren gibt.

Die Führungen durch den Schaustollen, die Erztransportanlagen und die Erzaufbereitung dauern rund 1,5 Stunden und sind behindertengerecht ausgebaut.

Im Schaustollen erlebt der Besucher hautnah die unvorstellbar harten und gefahrvollen Arbeitsbedingungen, unter welchen die Bergleute diesen einstigen Reichtum unserer Fürsten zu Tage brachten. Nahezu lückenlos kann er die Entwicklung der Abbau- und Fördermethoden vom Mittelalter bis heute nachvollziehen.

Äußerst aufwendig gestaltete sich der Transport der edlen Metalle vom Schneeberg zur Aufbereitung hier nach Maiern. Saumwege, Bremsberge, Pferdebahnen und Seilbahnen sind noch original erhalten und können besichtigt bzw. begangen werden.

Siehe dazu auch das Kapitel über den Erztransport!

Die gesamte Erzaufbereitungsanlage ist wohl einmalig erhalten und noch funktionstüchtig. Die lärmenden Maschinen werden bei der Führung angelassen. Silber-, blei- und zinkhaltige Erzbrocken werden vor den Augen der Besucher gebrochen und jeder kann sich das Beste heraussuchen. Anschließend erleben sie Schritt für Schritt den sehr komplizierten Ablauf der Erztrennung, der unter dem Kapitel “Die Erzaufbereitung ab 1925” näher beschrieben und bebildert ist.

Was können Sie alles ohne Führung machen:

In einem der ehemaligen Knappenwohnhäuser die 5 großen Schauräume zur Geschichte und Mineralogie des Schneeberges besichtigen: Die Themenbereiche sind: Die Arbeit unter Tage; Leben und Arbeit der Schneeberger Knappen; der Erztransport; die Mineralien und die Geologie des Schneeberges und des Bezirkes Sterzing; zudem gibt es im Medienraum laufend Filmvorführungen.

Die Größe der Tiroler Riesin bestaunen – sie ist in Originalgröße nachgestellt.

Sich selbst mit dem Schlägel eine Erinnerungsmünze aus Silber oder Bronze prägen.

Einen Blick ins Archiv des Bergwerkes Schneeberg werfen.

Eine angenehme oder auch anspruchsvolle Wanderung auf dem Lehrpfad entlang der weltweit größten Erz-Übertage-Förderanlage auf Schienen machen.

Die Barbarakapelle oder die Knappenkirche St. Magdalena mit dem wertvollen Flügelaltar besichtigen.

Die köstlichen “Knappennudeln” in unserer Knappenstube (Restaurant) verzehren.

Im natürlichen Freigelände spielen, grillen, spazieren, die Sonne genießen.

Bereich B - Abenteuerliche Unter-Tage-Exkursion auf Höhe 2000 (Tour 2)

Die Exkursion beinhaltet zuerst die Führung im Bereich A. Nach einer kurzen Mittagspause ziehen sich die Teilnehmer die volle Bergmannsausrüstung (Helm mit Stirnlampe, wasserdichte Jacke und Stiefel) an und fahren mit unserem Bus durch das Lazzacher Tal bis auf Meereshöhe 2.000 hoch. Die Fahrt wird nun mit der originalen, polternden Grubenbahn durch den 3,5 km langen Poschhausstollen fortgesetzt. Somit erreichen wir das Erzlager. Es beginnt ein interessanter, abenteuerlicher 1,5 bis 2-stündiger Rundgang durch original belassene, finstere Stollen, Schächte, Schrägaufbrüche, Wasser, Engstellen...An Klaustrophobie möge man nicht leiden. Mit Schlägel und Eisen versuchen wir an den Erzadern Silber-, Blei und Zinkerz abzuschlagen. Die Rückkehr erfolgt wieder mit der Grubenbahn. Vom Mundloch des Poschhausstollens nach Maiern kann mit dem Bus gefahren oder über den Lehrpfad entlang der Schienen-Übertage-Förderanlage gewandert werden. Die Tour kann bei jeder Witterung durchgeführt werden.

Gesamtdauer inklusive 1 St. Mittagspause: 7 Stunden. – Vormerkung notwendig!

Bereich C – Faszinierende Ganz-Tages-Exkursion (Tour 1)

Die Exkursion startet grundsätzlich um 7.30 Uhr. Mit geschlossenen Gruppen können andere Startzeiten vereinbart werden. – Vormerkung notwendig!

Die Teilnehmer erhalten in Maiern die volle Bergmannsausrüstung, verstauen diese im Rucksack und fahren mit unserem Bus bis zum Poschhaus auf Höhe 2.112 hoch. Die Wanderung von dort über das Kaindljoch (2.700 m) ist für einigermaßen geübte Wanderer ein interessantes, herrliches Bergerlebnis. Neben der schönen Bergwelt der Stubaier Alpen begegnen sie auf Schritt und Tritt unzähligen Relikten des Jahrhunderte währenden Bergbaus. Ein Abschnitt des Lehrpfades führt sogar direkt über den “Lazzacher Bremsberg” hoch (Siehe Erztransport).

Auf den Erzhalden bei St. Martin ist Erzsuche unter der Anleitung der Führer angesagt. Das Mittagessen kann auf Wunsch im Schutzhaus eingenommen werden; es folgt anschließend die Besichtigung des Schauraumes und der Bergwerkssiedlung St. Martin am Schneeberg.

Nach einem Abstieg über Bergwerksgelände und Erzhalden bis auf Höhe 2.030 erfolgt die Rückkehr ins Lazzacher Tal durch 6 km Stollen. Zu Fuß “befahren” wir zuerst den Karlstollen, einen Erbstollen aus dem 17. Jahrhundert. Teilweise waten wir in fast knietiefem Wasser. Auch Engstellen, Schächte und verschiedene Abbaugruben sind zu überwinden. An Klaustrophobie möge man nicht leiden.

Die ca. 20 Minuten dauernde Fahrt mit der Grubenbahn durch den Poschhausstollen ist eine polternde Angelegenheit. Sie ist ja noch in originalem Zustand und fährt auf alter Bergwerksschiene.

Auf der Rückfahrt im Bus nach Maiern ist die Gruppe meist angenehm müde und froh, alles gut überstanden zu haben.

Bei Schlechtwetter wandern wir nicht über das Kaindljoch nach St. Martin, sondern wählen den Weg durch den Poschhaus- und Karlstollen.