Bergwerkspfarrer Don Italo

Don Italo Tonidandel wurde 1925 in Fai della Paganella in der Provinz Trient geboren.

Er begann seinen Dienst als Bergwerkspriester in Südtirol im Jahre 1955 und betreute in der Folge neben den Knappen auf dem Schneeberg auch die Bergarbeiter beim Bau der Wasserzuleitungs-Stollen in Ulten und im Martelltal, später auch jene beim Bau der Auto- und Eisenbahntunnels. In den ersten Jahren führte er den Dienst gemeinsam mit Don Giorgio Cristofolini aus.

Alle vierzehn Tage kam Don Italo von Ridnaun aus nach St. Martin am Schneeberg, wo er am Sonntag um 10.00 Uhr mit den Knappen die hl. Messe feierte. Um 17.00 Uhr des gleichen Tages gestaltete er dann die Messe in Maiern. Während er den Hinweg vorwiegend mit der Materialseilbahn zurücklegen durfte, musste er den 4-5 St. langen Rückweg in Begleitung eines Knappen zu Fuß oder im Winter auf den Schiern bewältigen. Er war nicht gerade der beste Schifahrer und brach sich einmal bei der Abfahrt durch das Lazzacher Tal ein Bein.

Don Italo war für die Knappen nicht nur Seelsorger, sondern auch ein großer Sozialhelfer. Durch seine langjährige Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender beim ACLI (Italienischer christlicher Arbeiterverein) in Bozen kannte er den Bereich der sozialen Fürsorge bestens und stand den Knappen in allen Belangen bei. Vielen verhalf er zu einer angemessenen Unfallrente oder Frühpension.

1956 brachte er sein “Kino” nach St. Martin, das heißt, er schleppte Film und Projektor mit und führte den Knappen Filme vor. Bald darauf bewirkte er die Einrichtung eines fixen Filmprojektors in einer größeren Baracke.

Besonders engagierte er sich in der Vorbereitung der Barbarafeier und des Weihnachtsfestes. Schon Wochen vorher sammelte er eifrig in Bozen, damit er an diesen Festen jedem Knappen ein schönes Geschenk überreichen und viel Freude bescheren konnte.

Es ist selbstverständlich, dass Don Italo, der heute in Bozen lebt, zur jährlichen Barbarafeier und zur Bergmannsmesse im Museumsbereich nach Ridnaun kommt, um im Kreise der ehemaligen Knappen zu feiern