Grubenförderung
Je tiefer die Gruben in den Berg geschlagen wurden, desto größeren Aufwand bedeutete die Förderung des Erzes und des tauben Materials. Bei dem äußerst geringen Tagesvortrieb mittels der Schrämmtechnik im harten Felsen haben die Knappen angeblich ihre Erz Tagesförderung in den Zipfelkappen, wie in Rucksäcken, ans Tageslicht getragen. Größere Gesteinsmengen wurden in den sogenannten Hunten transportiert. In der Grubenförderung Beschäftigte nannte man dementsprechend Huntstoßer oder Truhenläufer. Es ist anzunehmen, daß am Schneeberg für diese zweitrangige Bergmannsarbeit unter anderen auch Kinder eingesetzt wurden, wie es im Mittelalter in ganz Europa üblich war.
Die vertikale Förderung nach oben wurde durch Haspel, einfache Seilwinden, bewältigt. Von oben nach unten wurde das Material durch Senkrechtschachte, sogenannte Lutten, geschüttet. Über einfache Wassertonnenaufzüge unter Tage (z.B. vom Pockleiten in den St. Barbara Stollen) entwickelte sich im Laufe der Geschichte die Stollenförderung am Schneeberg bis zu den strombetriebenen, mehrstufigen Schrägaufzügen in den Martinsstollen herauf. Der überhaupt letzte Schrei blieb nach 1968 die Grubenbahn im Poschhausstollen.